Aufnahmen aus dem Radiohimmel
Unsichtbare Welten des Universums  

 

Sie ist heute einer der wichtigsten Zweige der Astronomie: die Radioastronomie. Nicht nur für die Suche nach intelligentem Leben im Universum spielt sie eine herausragende Rolle, auch die Beobachtung ferner Sternensysteme wäre ohne die Radioastronomie unmöglich.

Blick in die "Wiege" neuer Sterne
Per Zufall hatte ein junger Ingenieur 1931 entdeckt, dass auch Objekte im All Radiowellen aussenden. Kosmische Radioquellen sind vor allem heiße Gaswolken. Auf einer Karte des "Radiohimmels" sind vor allem die Himmelsobjekte zu erkennen, die mit optischen Teleskopen nicht wahrnehmbar sind. Die im sichtbaren Bereich hellen Sterne sind dagegen meist nur schwache Radioquellen.

Erforschung ferner Welten
So können Astronomen mithilfe von Radioteleskopen in Regionen blicken, in denen neue Sterne entstehen. Viele der aufälligsten Radioquellen im Kosmos gehen aus Sternen am Ende ihres Lebenszyklus, aus so genannten Pulsaren, hervor - Himmelserscheinungen, die bis dato völlig unbekannt waren. Besonders viel langwellige Strahlung geben auch so genannte Radiogalaxien ab. Die Strahlenquelle ist meist der besonders aktive Kern einer Riesengalaxie.

Viele Schüsseln helfen weiter
Da die Wellen aus dem All viele Milliarden Mal schwächer sind als die von irdischen Sendern abgestrahlten Signale, stehen die heutigen Radioteleskope meist in dünn besiedelten Regionen der Erde. Die Wellenlänge der Radiowellen liegt um ein Vielfaches über der von Licht. Deshalb müssen Radioteleskope entsprechend groß sein. Da Einzelteleskope von mehreren Kilometern Größe nicht realisierbar sind, behilft man sich mit einem Trick: Unzählig viele Einzelantennen wirken gemeinsam wie eine riesige Antenne.

Spurensuche im All
Forscher auf der Suche nach extraterrestrischer Intelligenz (SETI) gehen davon aus, dass eine intelligente Lebensform sich am wahrscheinlichsten über Radiowellen bemerkbar machen könnte. Der Grund ist einfach: In fast allen anderen Wellenbereichen des Universums herrscht ziemlich viel "Lärm", außer im Bereich der Radiostrahlen. Deshalb sind die SETI-Forscher überzeugt, dass eine halbwegs technisierte Zivilisation genau dieses "stille Fenster" nutzt - wenn es sie denn gibt...